Leindotter - (Fast) vergessener Alleskönner

Leindotter ist ein Kreuzblütengewächs, das als Wild- und Kulturpflanze insbesondere in Süd- und Mitteleuropa beheimatet ist. Die Geschichte des Leindotters als Kulturpflanze begann bereits in der Jungsteinzeit. Die Aussaat der genügsamen Pflanze erfolgt als Sommerfrucht von März bis April und wird nach drei Monaten im Juli und August geerntet.

Leindotter ist relativ anspruchslos und zeigt sich sowohl gegenüber Trockenheit also auch bei Frost überaus tolerant.

Die Pflanze eignet sich hervorragend zum Zwischenfrucht- und Mischkulturanbau. Im Mischkulturanbau zeigt die Pflanze ein hohes Anpassungsvermögen an die Hauptfrucht, was sie zur perfekten Kavalierspflanze macht. Die Blüten des Leindotters bieten insbesondere für blütensuchende Insekten wie Bienen und vor allem Wildbienen eine wertvolle Nahrungsquelle.

Futtermittel, Speiseöl, Kraftstoff, Einsatz in der Industrie

In unseren Breiten werden die ausgepressten Samen (Ölkuchen) insbesondere als Futtermittel verwendet. Der Ernährungsbereich wird derzeit erschlossen. Das Öl der Leindotter-Samen enthält besonders viel gesundheitsfördernde, ungesättigte Fettsäuren (insbesondere Omega-3). Daneben findet Leindotter-Öl in der Farbenindustrie sowie in begrenztem Umfang als Kraftstoff in der Landwirtschaft Verwendung.

 

Fotos: bliesgauoele.de, Dottenfelderhof, Artenreiches Land - Lebenswerte Stadt e.V.