Leindotter eignet sich bestens für Mischkulturen mit Getreide und Leguminosen. Durch den Mischfruchtanbau wird die Artenvielfalt auf unseren Äckern erhöht und stabile Anbausysteme
gefördert.
Außerdem verfügt Leindotter bei Beachtung des Fruchtwechsels und genügend Feuchte bei der Aussaat über eine hervorragende Toleranz gegen Trockenheit, wie Anbauversuche 2003 in Süddeutschland und
2018 in Brandenburg zeigten. Leindotter hat lediglich geringe Ansprüche an den Boden und ist unempfindlich gegenüber vielen Schädlingen wie den Rapsglanzkäfer, was ihn zu einer interessanten
Ölpflanze auch für Grenzlagen und den ökologischen Landbau macht.
Sommerleindotter blüht im Juni nach dem Winter-Raps und bietet so eine zusätzliche Nahrungsquelle für Wild- und Honigbienen in der trachtarmen Zeit. Leindotter kann nach der Gerste als Zwischenfrucht angebaut werden. Er kommt noch im August zur Blüte und trägt so zur Verbesserung der Bienenweide und der Böden bei.
Das Öl des Leindotters ist ernährungsphysiologisch sehr wertvoll, vor allem durch seinen hohen Anteil an der Omega-3-Fettsäure (Linolensäure). Der bei der Pressung entstehende Presskuchen verfügt
ersten Messungen zufolge über hohe Eiweißkonzentrationen mit interessanter Aminosäure-Zusammensetzung, die zukünftig auch als hochwertige Eiweißquelle für die menschliche Ernährung verwendet
werden könnte.
Die ökologisch ausgerichtete Nahrungsmittelindustrie sowie die Farbenindustrie zeigen zunehmendes Interesse an Leindotter, was zukünftige Absatzmärkte sichern kann.
Fotos: Artenreiches Land - Lebenswerte Stadt e.V.